Gewaltanwendung, militärische Aufrüstung und Krieg  werden verstärkt zur Durchsetzung ökonomischer und politischer Interessen eingesetzt und als legitim dargestellt. Wichtige Friedensprozesse geraten ins Stocken, multilaterale Organisationen verlieren an Bedeutung, Rufe nach Dialog und zivilen Mitteln der Konfliktbearbeitung verhallen zusehends und die Mittel dafür fehlen.

Das Austrian Forum for Peace 2024 - „Towards a Climate of Peace“ - hatte zum Ziel sich den Herausforderungen für die internationale zivile Konfliktbearbeitung in einer sich verändernden Welt zu stellen, Netzwerke zu stärken, unterschiedliche Ansätze zu diskutieren, Denkprozesse anzustoßen, Ideen zu generieren und einen Beitrag zur Förderung von nachhaltigem globalem Frieden zu leisten.

Die zunehmende weltweite Komplexität und Unvorhersehbarkeit werden durch die Auswirkungen der menschengemachten Klimakrise noch verschärft. Diese über Konfliktlinien hinaus spürbare Bedrohung ist nicht nur eine zusätzliche Belastung für von Konflikten betroffene Länder, sondern kann auch eine Chance sein, um Vertrauen zwischen Konfliktparteien aufzubauen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Dieser als Environmental Peacebuilding bezeichnete Ansatz war 2023 erstmals Thema bei der UNO-Klimakonferenz COP 28 und wird am ACP seit längerem gezielt verfolgt.

Gleichzeitig zeigt sich eine zunehmende Fragmentierung und Neuordnung des globalen Systems unter anderem durch eine steigende Anzahl von internationalen Vermittlungsakteuren, die teilweise selbst in Konflikte verstrickt sind. Ein möglicher Ansatz in dieser neuen Realität könnte sein, die komparativen Vorteile neuer, unterschiedlicher Akteure gezielt zu nutzen, um betroffene Regionen auf ihrem Weg zu einem Klima des Friedens zu unterstützen.

Ebenso spielt der Einsatz von Technologie inklusive künstlicher Intelligenz eine große Rolle nicht nur in der Kriegsführung weltweit, sondern zunehmend auch in Überlegungen und Projekten zur zivilen Konfliktprävention und Friedensförderung.

Die Plenarveranstaltungen der Konferenz sind über den ACP-Podcast "Inside Conflict" abrufbar.

Ergebnisse

Das zwölfseitige Ergebnispapier „ALLIANCES FOR PEACE – AUSTRIAN FORUM FOR PEACE 2024: TOWARDS A CLIMATE OF PEACE” behandelt die wachsenden Auswirkungen der Klimakrise auf Konflikte, Verwerfungen in internationalen Beziehungen sowie Voraussetzungen für Vermittlung im Krieg um die Ukraine oder in Westafrika. Auch Einschätzungen, wie technologische Hilfsmittel (PeaceTech) Friedensarbeit unterstützen können und zu neuen friedensfördernden und -vermittelnden Akteuren werden hier kompakt zusammengefasst.

Die Ergebnispräsentation fand am 29. Juli statt, in Form eines Talks zwischen ACP Direktor Moritz Ehrmann und European Voices Chefredakteur Thomas Seifert. Dieses Gespräch ist auch über den ACP-Podcast "Inside Conflict" abrufbar.

Eröffnungsveranstaltung am 1. Juli 2024: 

PROGRAMM

Hier finden Sie alle Informationen zu Schwerpunkten, Workshops und Veranstaltungen der Konferenz sowie zu den teilnehmenden Expert*innen.

Austrian Forum for Peace - Eindrücke (c) Foto Lexi