Über uns
Das Austrian Centre for Peace (ACP) zeigt seit über 40 Jahren Wege zum Frieden. Dabei bietet es eine neutrale Plattform für Dialog und Vermittlung, sei es auf der Friedensburg in Stadtschlaining, seinem Zweitstandort in Wien oder weltweit. Die ACP-Kapazitätsentwicklung bereitet Expert*innen auf die konfliktsensible Arbeit in Krisengebieten vor. Die Forschung am ACP liefert die Grundlage. Friedenspädagogik sensibilisiert die jüngeren Generationen unserer Gesellschaft. Für seine Arbeit hat das ACP unter anderem von der UN den Titel „Peace Messenger“ und von der UNESCO den „Preis für Friedenserziehung“ erhalten.
Das Austrian Centre for Peace (ACP) wurde 1982 gegründet und ist als gemeinnütziger, unabhängiger, überparteilicher Verein organisiert. Es besteht aus folgenden Organen: Generalversammlung, Vorstand, Direktion, wissenschaftlicher Beirat, Rechnungsprüfer*innen und Schiedsgericht. Die Rechte und Pflichten der Mitglieder der jeweiligen Organe ist in den ACP-Vereinsstatuten festgelegt.
Das ACP konzentriert sich in seiner Arbeit auf die Kapazitätsentwicklung, Konfliktbearbeitung und Forschung.
Das ACP konzentriert sich in der Kapazitätsentwicklung auf zwei Kernbereiche: die Ausbildung von Expert*innen für Friedensförderung, die in Krisenregionen eingesetzt sind oder eingesetzt werden, sowie Friedenspädagogik für Schulen in Österreich.
Hunderte zivile, militärische oder polizeiliche Fachkräfte werden im Rahmen der verschiedenen Trainingsprogramme weltweit oder in Österreich ausgebildet. Hier arbeitet das ACP mit der EU, UNO und OSZE zusammen. Die Auswirkungen von Umweltzerstörung und Klimakrise sind integraler Bestandteil vieler einzelner Trainingsprogramme. Ebenso spielt der Einsatz von neuer Technologie als Hilfsmittel für Friedensförderung unter der Bezeichnung „PeaceTech“ dabei eine immer größere Rolle. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die ACP-Trainingsarbeit in Westafrika, ausgerichtet auf humanitäre Assistenz und Katastrophenhilfe.
Auf Anfrage entwickelt und bietet das ACP maßgeschneiderte Trainingskurse an.
Jedes Jahr nehmen mehr als 1.000 Schüler*innen an den Friedenspädagogikprogrammen des ACP zu Konflikt- und Friedenskompetenzen, gewaltfreier Kommunikation, Mobbing- und Gewaltprävention, respektvollen Umgangsformen, Integration und Diversität sowie Teambuilding und Solidarität teil. Für Pädagog*innen werden parallel systemische Kompetenztrainings angeboten. Außerdem hat das ACP in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule und der Kinder- und Jugendanwaltschaft Burgenland den Hochschullehrgang „Global Peace Education“ entwickelt.
Österreichische Akteur*innen haben in der Vergangenheit wichtige Beiträge zur internationalen Friedenspolitik als geschätzte Vermittler in Konflikten geleistet. Vor dem Hintergrund einer immer konfliktreicheren Welt gilt es, dieses Potential wieder umfassend auszuschöpfen. Voraussetzung dafür, dass Vermittlung auch tatsächlich einen Beitrag für Frieden liefert, ist die Wahrung anerkannter Prinzipien wie Unparteilichkeit, Zustimmung der relevanten Parteien, Inklusivität sowie das Prinzip, durch eigene Aktionen keinen Schaden anzurichten. Frieden kann nur mit Feinden geschlossen werden. Ein Friedensprozess muss also jene Parteien miteinbeziehen, die Einfluss auf den Konflikt haben. Das ACP unterstützt offizielle Verhandlungen und informelle Dialogprozesse, es vermittelt direkt zwischen den Konfliktparteien. Initiativen finden auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene und im Dialog mit formellen und informellen bewaffneten Akteur*innen, politischen Interessengruppen sowie der Zivilgesellschaft statt. Diese Aktivitäten bilden den Kernauftrag des ACP.
Auf internationaler Ebene liegt der Schwerpunkt des ACP seit vielen Jahren in der Friedensförderung im Nahen Osten, in Afrika und der OSZE-Region.
Viele von Konflikt betroffene Länder in der unmittelbaren Nachbarschaft Europas sind von der Klimakrise außergewöhnlich stark betroffen, können aber mit deren Auswirkungen besonders schlecht umgehen. Dadurch werden Konfliktdynamiken weiter verschärft oder neu geschaffen. Das ACP verfolgt daher mit Nachdruck Programme zur Anpassung an den Klimawandel, verbunden mit Ansätzen der Konfliktprävention, insbesondere in Form von „Environmental Peacebuilding“.
In Österreich sind wir auf die Gestaltung und Leitung von Konfliktbearbeitung innerhalb von Gemeinschaften spezialisiert, was zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen soll.
Das ACP trägt durch Forschung, Fachkonferenzen und Publikationen zum Dialog über aktuelle friedenspolitische Fragen bei. Diese Forschung ist auch Grundlage für Politikberatung durch das ACP. Die Forschung ist außerdem ein wichtiger Begleiter der Konfliktbearbeitung. Einerseits ermöglicht sie die Herausarbeitung wichtiger Trends, andererseits hilft sie in konkreten Konfliktgebieten komplizierte Dynamiken besser zu verstehen und daher den Konfliktparteien realistischere Lösungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Zu den vom ACP veröffentlichten Publikationen zählen Policy Briefs und Reports.
Wege zu Sicherheit, Stabilität und letztendlich Frieden sind lang, umfangreich und vielschichtig. Das ACP geht diesen Weg mit unterschiedlichen Partnerschaften auf politischer und sicherheitspolitischer Seite sowie aus der Zivilgesellschaft in Österreich und weltweit
Nach einem Jahrtausend voll Blut und Schrecken - wann geht der alte Menschheitstraum nach ewigem Frieden endlich in Erfüllung? Die Änderung von Grundeinstellungen, die ständige (wissenschaftliche) Arbeit über die Ursache von Konflikten und Kriegen und die Verbreitung einer glaubwürdigen Friedensbotschaft an breiteste Bevölkerungskreise - das kann das ACP überzeugend leisten.
Erwin Schranz, ehemaliger Landtagspräsident des Burgenlandes